Polnische postmoderne Architektur im internationalen Spannungsfeld [Polish Postmodern Architecture in an International Context]
Urban, Florian (2017) Polnische postmoderne Architektur im internationalen Spannungsfeld [Polish Postmodern Architecture in an International Context]. In: Verflechtung und Abgrenzung. Deutsch-polnische Perspektiven in der Kunstgeschichte seit 1945/ Powiązania i rozbieżności. Niemiecko-polskie perspektywy badawcze w historii sztuki po roku 1945 [German-Polish perspectives in art history since 1945], 16-17 November 2017, German Historical Institute, Warsaw.
|
|
Creators/Authors: | Urban, Florian | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Abstract: | Postmoderne Architektur – damit verbinden sich landläufig bunte Fassaden, eklektische Formen, neo-klassische Zitate und die Ästhetik einer konsumfreudigen, kapitalistischen Wohlstandsgesellschaft, wie sie in Westeuropa und Nordamerika in den 1970er und 1980er Jahren anzutreffen war. Was aber bedeutete Postmoderne in der Volksrepublik Polen? Die Entwürfe eines Witold Cęckiewicz, Romuald Loegler, oder Stanisław Niemczyk ähneln in vielen Aspekten den Projekten westlicher Architekten jener Zeit und sind doch schwer in den Kategorien und Deutungen zu fassen, die Architekturhistoriker wie Charles Jencks, William Curtis oder Heinrich Klotz für die Postmoderne entwickelt haben. Statt Konsumfreude reflektieren sie Mangelwirtschaft, statt Ausgelassenheit und Alles-ist-möglich-Design die gezielte Opposition zur staatssozialistischen Moderne, und, besonders im Kirchenbau jener Zeit, statt Freude an der Oberflächlichkeit die Suche nach Tiefe und Wahrheit als Kontrast zu einer als falsch und hohl empfundenen sozialistischen Ideologie. Mein Vortrag präsentiert ein Forschungsprojekt, das sich erst in den Anfängen befindet. Meine Hypothese ist, die polnische Postmoderne als Teil eines grenzübergreifenden kulturellen Projektes zu deuten, das sich zu einem gewissen Grad unabhängig von den wirtschaftlichen Systemen entwickelte und daher nicht in erster Line als Ausdruck der Konsumgesellschaft zu sehen ist. In diesem Zusammenhang interpretiere ich die Arbeiten polnischer postmoderner Architekten – die sich der Entwicklungen im Westen durchaus bewusst waren und teilweise in engem Kontakt mit westlichen Theorien standen – nicht als „falsch verstandene Nachahmung“ von James Stirling, Charles Moore, oder Rob Krier, sondern als eigenständige Auseinandersetzung mit dem internationalen Erbe der Moderne innerhalb des spezifischen sozialen und wirtschaftlichen Kontexts der Volksrepublik Polen. | ||||||
Output Type: | Conference or Workshop Item (Paper) | ||||||
Uncontrolled Keywords: | Polish architecture, postmodern architecture, sacred architecture, architecture under socialism | ||||||
Schools and Departments: | Mackintosh School of Architecture Mackintosh School of Architecture > History of Architecture & Urban Studies (HAUS) | ||||||
Dates: |
| ||||||
Status: | Published | ||||||
Event Title: | Verflechtung und Abgrenzung. Deutsch-polnische Perspektiven in der Kunstgeschichte seit 1945/ Powiązania i rozbieżności. Niemiecko-polskie perspektywy badawcze w historii sztuki po roku 1945 [German-Polish perspectives in art history since 1945] | ||||||
Event Location: | German Historical Institute, Warsaw | ||||||
Event Dates: | 16-17 November 2017 | ||||||
Output ID: | 5775 | ||||||
Deposited By: | Florian Urban | ||||||
Deposited On: | 20 Mar 2018 09:43 | ||||||
Last Modified: | 10 Jul 2018 11:36 |